Crew: Höhener Felix (Skipper),
Höhener Christine, Kasser Bea (Co-Skipperin), Ruckstuhl Beat, Ruckstuhl Helen,
Russo Nadja, Ponte Graziella, Milos Adriano
Boot: Katamaran, Nautitech,
Dufour 39.5, 10 Kojen, Tg 1.20 m

Basis: VPM, Viktoria, Mahé,
Seychelles
Törnroute: Innere Seychellen: Mahé,
Praslin, La Digue
|
Allgemeiner
Beschrieb:
Geographisches:
Die Inselgruppe der
Seychellen liegt 4' südlich des Äquators, östlich von Kenia. Die Gruppe
besteht aus den gebirgigen Inneren Seychellen und den flachen Äusseren
Sechellen, korallinen Ursprungs. Das grösste Atoll der Erde, Aldabra,
gehört ebenfalls zu den Seychellen. Das Hoheitsgebiet erstreckt sich
über 390'000 km² Seefläche und 454 km² Landfläche (ca. 2x so gross
wie der Bodensee). Die Hauptinsel ist Mahé mit 25 km Länge und 8 km
Breite. Die Hauptstadt Viktoria liegt auf dieser Insel. Wegen der Lage
südlich des Äquators herrscht ganzjährig tropisches Klima mit wenig
ausgeprägten Trocken- und Regenperioden (Tagestemperaturen 27-32 Grad,
Nachttemperaturen 24-27 Grad).
Wirtschaft:
Da die Inseln hügelig sind,
fehlen genügend ebene Anbauflächen. Deshalb ist der Aufbau einer
ausreichenden Lebensmittelproduktion unmöglich. Der grösste Teil der
Lebensmittel muss importiert werden. Trotz stattlicher Subvention ist das
Leben auf diesen Inseln sehr teuer. Die grösste Erwirtschaftung von
Devisen wird durch den Export von Frischfisch erwirtschaftet. Die
Wirtschaft konzentriert sich auf Tourismus und Dienstleistung.
Törnbericht:
Freitag, 02.11.01: Ankunft
morgens auf dem Flughafen von Viktoria auf der Hauptinsel Mahé. Mit dem
Taxi geht's zum Hafen. Hier riechen wir zum ersten mal die nahegelegene
Fisch-Factory, was nicht besonders angenehm ist. Dann das übliche
Prozedere: Kabinenbezug, Schiffsübernahme, einkaufen. Der Einkauf
gestaltete sich etwas mühsam, da die Regale im Supermarkt ziemlich leer
sind. Vor allem ist das Trinkwasser rar. Seit drei Monaten kein Regen,
d.h. Wassermangel. In einem kleinen Shop am Rande der Stadt bekommen wir
vorläufig 30 lt. Trinkwasser. Abends geht dann zu "Marie
Antoinette" zum kreolischen Nachtessen. Die erste Nacht an Bord, mit
geruchsintensiver Nachtluft von der Fischfabrik!
|

Samstag, 03.11.01:
Nach dem Frühstück geht's richtig los. Auslaufen durch den St. Anne
Channel. Im National Parc übernachten wir am Anker. Unser Nachtessen:
Kartoffelauflauf, Hamburger ohne Salat, da der gekaufte Essig unauffindbar
ist. Beim geplanten Schnorchelgang mit dem Dinghi treten Schwierigkeiten
mit dessen Motor auf. Sebastian , ein Basis-Mitarbeiter kommt schnell
vorbei und erledigt das. Dabei machen wir ihn auf die Probleme mit dem
Gasherd aufmerksam. Eine Rückkehr zum Hafen am Montag muss eingeplant
werden. Unruhige, stürmische Nacht, aber der Anker hält gut.
|
Sonntag, 04.11.01:
Um elf Uhr wird der Anker geborgen. Mit gutem Wind segeln wir mit der
Genua vor dem Wind zum North Point. Mit zusätzlich gesetztem Gross
erreichen um 15.30 Uhr die Bucht Beau Vallon. Nach einem tollen Segeltag
und obligatem Ankertrunk geht's mit den Dinghi zum ersten Landgang. Auf
Empfehlung reservieren wir im "Boat House" einen Platz. Serviert
wird ein kreolisches Buffet. War ein guter Tip! Phantastisches Buffet,
kaum zu überbieten. Aber Gutes hat auch hier seinen Preis.
|

Montag, 05.11.01: Die geplante Rückkehr in den Hafen gibt uns die Möglichkeit,
Trinkwasser auf zu treiben. In der Zeit, während der Herd ausgewechselt
wird, gibt's einen kleinen Einkaufstrip: Essig! Und Trinkwasser. Ein Ding
der Unmöglichkeit, Trinkwasser zu erhalten. Mit Hilfe von Stefanie, der
Basis-Büro-Angestellten Können wir am nächsten Tag 60 lt. Trinkwasser
bunkern. Wir verlassen den Hafen trotzdem (Fischgeschmack der Fabrik) und
verbringen die Nacht vor Anker in einer Bucht etwas ausserhalb des
Hafens.
|

Dienstag, 06.11.01:
Um die Mittagszeit geht's zurück zur Basis, um die angelieferte
Wassermenge aufzuladen. Wir erhalten 60 Flaschen zu 75 cl. Reicht
vorläufig! Anschliessend segeln wir mit halbem Wind bei einer Stärke von
20-25 Knoten und 9 Knoten Fahrt um den Chevalier Point zu unserm
Ankerplatz, die Anse Lazio der Insel Praslin. Wegen unruhiger See ankern
wir in der nächsten Bucht. Wir fangen auch noch einen kleineren
Thunfisch, der unser Nachtessen berreichert.
|

Mittwoch, 07.11.01:
Nach unruhiger Nacht und langer Ankerwache des Skippers (bis 4 Uhr
morgens), fahren unsere Youngsters an Land, um Gipfeli aufzutreiben.
Skipper macht Motorenkontrolle. Nach dem Frühstück mit frischem Brot
etc. fahren wir zur St. Pierre Islett. Schnorcheln ist angesagt. Wir
erleben eine Fischwelt wie im Bilderbuch. Zum Vesper gibt's Thonbrötli.
Um 15.00 Uhr geht's zur nahegelegenen Bucht "Lavaie Bay" der
Insel Curieuse. Unser Nachtessen: Spaghetti Carbonara, Salat (zubereitet
von Nadja und Graziella)und zum Dessert Orangensalat vom Skipper.
|

Donnerstag, 08.11.01: Heute geht's zum ersten Inseltrip. Die Insel gehört zum
National Parc. Es befindet sich eine Turtle Nursery hier. Nach der
Besichtigung spazieren alle ausser Felix und Christine, die diese Insel
vor drei Jahren schon erkundet haben, auf die andere Seite der Bucht, zur
ehemaligen Leprastation. Nach einem kurzen informativen Gespräch mit
einem Hüter dieser Schildkrötenstation geht's aufs Boot, um sofort den
Anker zu lichten und unser nächstes Ziel ansteuern. Da zu wenig Wind
herrscht, geht's unter Motor zur Baie St. Anne, dem Hafenbecken von
Praslin. Unser Fahrt führt uns ums Osthuck herum. In den letzten drei
Jahren, seit unserem letzen Besuch hier, hat sich einiges verändert. Das
gefährliche Riff im Hafen wurde aufgeschüttet und hat dem Hafen die
Gefährlichkeit genommen. Die jungen Crewmitglieder gehen auf Entdeckungs-
und Einkaufsfahrt, wir Älteren geniessen einen Ankertrunk und die
angenehme Ruhe. Nach der Bootreinigung geht's bereits zur Vorbereitung des
Nachtessens: Vorspeise: Focaccia, Hauptgang: Hörnliauflauf mit Salat. Zum
ersten Mal bäckt Bea mit Gehilfen ihr längst versprochenes Brot. Wir
freuen uns heute abend schon auf das Frühstück.
|

Freitag, 09.11.01:
Um 11.00 Uhr geht's auf Inseltour. Beim Marsch zur Bus-Station machen wir
bei zwei Shops einen Halt, um nach Trinkwasser zu fragen. Wir werden
fündig und reservieren für den Abend im einen Shop 20 lt., im anderen 40
lt. Für unseren Flüssigkeitsbedarf in dieser tropischen Wärme ist bis
Ende des Törns gesorgt. Bei der Bus-Station können wir noch das Treiben
auf dem Schulhof beobachten. Hier werden wir dann auch von einem
Inselbewohner mit einem kleinen Freiluftbus angesprochen, der mit uns eine
Inselbesichtigung macht für 300 Seychelles-Rupees (ca. Fr. 100.-).
1. Station: Vallée de mai, ein unter
Naturschutz stehender Tropenwald, wo die bekannte Coco de Mer wächst.
Unter strengem Schutz darf diese Palmenfrucht nicht ausgeführt werden.
Auch ist der Erwerb sehr kostspielig.
2. Station: Grande Anse, wo wir in einem
Touristenshop unsere ersten Souvenirs erstehen. Hier werde auch
Fremdwährungen angenommen. Dies ist zwar verboten, aber der Schwarzmarkt
blüht. So kommen wir zu günstigen Preisen, da wir in Schweizer Franken
bezahlen und die Besitzerin uns einen guten Wechselkurs anbietet.
3. Station: Anse Lazio: Angeblich die
schönste Bucht. Hier verlässt uns der Chauffeur und wird uns in einer
Stunde wieder holen. Einige nehmen ein Bad in der Brandung, die anderen
geniessen einen kleinen Imbiss im Schatten eines schönen Restaurants. Auf
der Heimfahrt wird bei den verschiedenen Markets angehalten, um das
bestellte Trinkwasser abzuholen. Auf die Nachfrage nach frischem Fisch,
werden wir mit einem Fischer bekannt gemacht, der uns einen tiefgefrorenen
Fisch für umgerechnet Fr. 12.00 verkauft. Dieser Fisch reicht problemlos
für uns alle acht. Der Skipper präpariert ihn so, dass für jedes
Crewmitglied zwei Tranchen so. Unsere vier Jungen gehen dann nach dem
Essen ins Hotel Paradise Sun an einen Inselabend.

|
Samstag, 10.11.01: Zwischen
6.00 - 8.30 Uhr können wir noch beim Hafengebäude unsere Wassertanks
auffüllen. Wieder am Ankerplatz zurück gibt's Frühstück und die ersten
Gratulationen: Unser Skipper hat Geburtstag. Unser Tagesziel ins die Insel
La Digue. Mit Sonnenschein, Regen, Wind erreichen wir gegen Abend den
kleinen Schutzhafen der Insel La Digue. Zur Feier des Tages planen wir ein
BBQ im Hotel La Digue Island Lodges. Bei starkem Wind vom Meer her und
toller Musik (so richtig nach Skippers Geschmack) beginnen wir das
Festessen. Nach kaum zehn Minuten und zwei Musikstücken beginnen starke
Regenfälle, die bis zur Heimkehr nicht mehr aufhören. Da auf der Insel
kein einziges Taxi aufzutreiben ist, marschieren wir mutig durch den Regen
zum Hafen. Ganz durchnässt erreichen wir unser Boot und geniessen noch
einen Gute-Nacht-Trink.
|

Sonntag, 11.11.01:
Nach unruhiger Nacht geht's um 10.00 Uhr mit den gemieteten Bikes auf
Inseltour. Hier gehört das Velo zum Hauptverkehrsmittel. Auto gibt's nur
für Taxi's und den Arzt. Ansonsten beherrschen noch Ochsenkarren das
Inselb ild. Da wir mit dem Boot nicht zur schönen Bucht Anse Coco fahren
können wegen zu starkem Wind und Wellengang, versuchen wir es mit dem
Velo. Ein kleines Grüppchen schafft es, die wunderschöne Bucht über
Berg- und Talstrassen zu erreichen. Der Anblick entschädigt uns für die
Anstrengungen. Bei der Rückkehr ist nicht ans Auslaufen zu denken. Dunkle
Wolken, starke Windböen, unruhige See prägen das Wetter. Also bleiben
wir noch eine Nacht in La Digue. Unser Nachtessen: Rosmarinkartoffeln,
Peperonata und Salat. Natürlich fehlte Skippers-Fruchtsalat nicht.
|

Montag, 12.11.01:
Das Wetter hat sich gebessert. Unser Tagesziel, nochmals in die bekannte
Bucht der Insel Curieuse kann ins Visier genommen werden. Hier wird
ausgiebig gebadet, da wir im Hafen von La Digue keine Möglichkeiten
hatten und die Wassersauberkeit zu wünschen übrig liess. Einige
schnorcheln noch kurze Zeit beim nahen Riff. Dann wird wieder ein typisch
italienischse Nachtessen serviert: Spaghetti al tonno, Kürbisauflauf alla
Nadja e Graziella, Insalata Frutta, natürlich vom Skipper.
|

Dienstag, 13.11.01:
Da uns ein langes Etmal bevorsteht, wird frühzeitig zum Frühstück
geblasen. Anker lichten heisst es noch vor dem Frühstück. Während wir
alle uns verköstigen, fährt der Skipper bereits Richtung Mahé, der
Hauptinsel. Dort wollen wir in einer der schönsten Buchten, Port Launay,
ankern. Mit einer Durchschnittsfahrt von 4 Knoten werden wir ca. 9 Stunden
unterwegs sein. Schon bald können wir aber die Segel setzen und machen
mit Hilfe des Motors bis zu 7 Knoten. Um 16.00 Uhr erreichen wir unser
Tagesziel. Schnorcheln ist angesagt, da sich zwei schöne Riffs in dieser
Bucht befindet. Bevor wir uns aber vergnügen können, steigt noch die
Wasserpumpe aus. Es fehlt nicht an Wasser, sondern an der Mechanik. Der
Skipper versucht's mit Reparieren, aber es ist aussichtslos. Jetzt sind
wir froh, dass wir genügend Trinkwasser in Flaschen haben. Jedes
Crewmitglied erhält nun eine Flasche pro Tag zum sich Waschen. Unser
Nachtessen: Gemüseauflauf mit Kartofffeln, Dessert Fruchtsalat. Zum
Schluss darf dann auch der Grappa, Whiskey, Vodka und der Baileys nicht
fehlen. Nach einer gemeinsamen Gesangsstunde mit Skipper Felix und seiner
Gitarre geht's müde zu Bett.
|

Mittwoch, 14.11.01: Nach einer Nacht ohne Wellen und Schwell ist es ein
Erwachen wie aus einem Traum. Ringsum Sandstrand und die auflaufenden
Wellen am Riff. Weil es doch so schön ist hier, bleiben wir noch einen
Tag da. Die einen verbringen die Zeit auf dem Schiff mit baden ,
schnorcheln, lesen und faulenzen, die Anderen machen einen Landgang. Felix
besucht abends noch unsere Bekannten, der Lehrer Michael und Willi, der
Fischer, die wir vor drei Jahren kennengelernt haben. Es herrschte grosse
Freude. Unser Nachtessen besteht aus allem, was die Küche noch zu bieten
hat, da es unser letzter Abend auf dem Schiff ist. Vor dem Schlafengehen
noch ins Netz liegen und die Sterne betrachten, ist etwas vom Schönsten
auf einem Katamaran. Dies wird auch zum letzten Mal genossen.
|

Donnerstag, 15.11.01: Der letzte Tag beginnt. Wir segeln nochmals in die schöne Bucht
Beau Vallon, um dort zu baden. Das Wasser ist hier so klar, dass wir den
Anker in 8 m Tiefe immer noch mit blossem Auge sehen können. Mit diesem
Badehalt geht ein toller Törn zu Ende. Am frühen Nachmittag fahren wir
in den Hafen von Viktoria zur Basis zurück, um das Schiff zurückzugeben.
Abends bei einem feinen Nachtessen im Restaurant Pirates Arms geht unser
Segel-Ferien-Törn im Indischen Ozean zu Ende.
|
Mit der Seychelles-Air geht
unser Flug Richtung Paris über den Indischen Ozean, dem Roten Meer
entlang über Kreta, Mittelmeer, Italien und über die Alpen. Von Paris
geht's dann Zürich zu. Uns erwartet graues, nass-kaltes Novemberwetter,
das uns in den Alltag zurück begleitet.

|