TÖRNBERICHTE von www.hoedec.ch

Segeltörn Martinique 2008

Törnbericht Martinique-Grenadines (Februar 2008)

 

Leider habe ich auf meinen Aufruf, damals im Dezember, zum Segeln in der Karibik, nicht viel Antworten erhalten. Wir haben dann ein 40" Schiff gechartert. Durch andere Umstände wurde uns dann einen 43" Katana Katamaran angeboten und wir haben natürlich nicht nein gesagt.

So sind wir dann zu viert am Freitag schon, in die Karibik gereist, um in Martinique den Katana 43 in unsere Obhut zu nehmen. Nach Schiffsübernahme und Schlusseinkauf konnten wir auslaufen und uns mit achterlichen Winden in die Marigot Bay nach St Lucia blasen lassen. Über Walilabu (St Vincent),

Mystique, ging's in die Tobago Kays. Zwei Tag verharrten wir hier um zu geniessen und Schnorcheln.

Weiter liefen wir in die Salt Wistle Bay, mit dem obligaten Spaziergang über die Insel. Natürlich mussten wir auch nach Petit St Vincent und zur kleinsten Insel Mopion. Auch die Übernachtung bei Lambi durfte nicht fehlen. Bei gutem Nachtessen und wundervollen Steelmusik, verbrachten wir einen schönen Abend. Leider fehlte die Lambi Mamboshow. Lambi ist zu dick geworden und kommt nicht mehr unter der Stange durch. Aber auch dieses mal war er wieder sehr spendabel. Am anderen Morgen mussten wir noch Wasser bunkern. Die Tankanlage bei Lambi gibt es nicht mehr. Wir hatten aber einen Nachbar, einen Amerikaner, der einen guten Eindruck hinterliess. Mit seinem Schiff versorgt er von Union aus, die Inseln und die Ankerlieger mit Wasser und Diesel. Was für ein Geschäft. Er erzählte mir, dass er eigentlich aussteigen wollte und mit seinem Segelschiff hier landete. Er sah aber bald, dass es hier Wassermangel gab und das Austeigerleben im nicht so behagte.. Also musste so ein Tankschiff her. So fährt er nun regelmässig nach Trinidat und Venezuela zum bunkern und bringt das Gold auf die Inseln. Für uns ging es dann weiter, wieder nordwärts. Wir ankerten vor Canouan. Wir hatten generell immer viel Wind, auch nachts musste man immer mit Überraschungen rechnen. So hielten wir uns immer an das im Skipperkurs bei Felix gelernte Ankern. So kam es dann in dieser Nacht zum Unglück. Ein Ankerlieger vor uns schleifte seinen Anker. Morgens um sechs kam es dann zum schnellen raus. Hansruedis Ausguck durch die Luke, stellte den Übeltäter fest. Er rief uns wach und wir gingen gemeinsam aufs Deck, zum ihn abhalten. Durch sein Schwojen schlug er immer wieder mit uns zusammen. Alles rufen und poltern, um den Nachbar zu wecken, half nichts. Er wurde erst wach als die Schiffe sich am Bug zusammen schlugen. Das Schiff kam mit einer Schräge von ca. 40 Grad und einer grossen Geschwindigkeit auf uns zu. Uns, auf unserem Schiff, blieb nur noch das Hände und Füsse weg. So kam es dann, dass wir zwei schlaftrunkene Personen uns gegenüber sahen, die alles gar nicht bemerkt hatten. Nach entsprechenden Wortgefechten und Anschuldigungen, gingen sie dann auf und davon, zum neuen Anker setzten und wir überlegten unser weiteres vorgehen. Wir telefonierten mit unserem Vercharterer um zu erfahren, was wir machen sollten. Wir beurteilten den Schaden auf ca. 1500 Euro. Der Übeltäter sollte uns dies am besten in Barbezahlen. Er lehnte dies natürlich ab und meinte, sein Anker habe ja gehalten, wir seien schuld und wären damit gegen den wind geschleickt.!. So gab es für mich nur noch die Polizei. Per Funk erreichten wir dann den Freund und Helfer, Inspektor Francis. Jede/r von euch kann sich nun vorstellen was kam. Alle Beteiligten mussten mit auf den Posten zur Protokollaufnahme.

Mit unserem Englisch alles schön langsam erklären und der Inspektor schrieb alles schön langsam, nicht etwa mit Computer oder Maschine, nein, auch schön langsam, gut leserlich, von Hand. Ich könnte noch weiter schreiben, aber.....Der Ausgang; Beim Schiff abgeben liessen wir den Schaden vom Fachmann beurteilen. Wir mussten 500 Euro bezahlen. Per Mail bin ich noch in Verbindung mit dem Harber Master from St Vincent, um die Handgeschriebenen Protokolle vom Inspektor zu erhalten.

Diese brauche ich um bei Marine Yacht Hull and Machinery Insurance Service Ltd, in London, den Schaden von James und Diana Olson begleichen zu lassen!! Oder soll ich das sein lassen??

Der Tag war mittlerweile schon alt und wir wollten noch weiter. Mit guten Winden und prima segeln, konnten wir noch die Königliche Bucht von Bequia erreichen. Nach dem Ankern und dem Nachtessen ging's noch an Land um den Abendspaziergang und den letzten zu genehmigen. Trotzdem dass wir noch eine Nacht im Hoheitsgewässer von St Vincent nächtigen mussten, wollte ich hier ausklarieren. Sie sind hier sehr speditiv, nett und vor allem, sie haben Öffnungszeiten. Nach diesen Arbeiten gingen wir noch auf Inseltour. Wir besichtigten des Bruders Schildkröten Zucht, die Friendship Bay und wir wahren auf dem höchsten Punkt mit der grandiosen Âussicht auf alle Nachbarinseln. Am Nachmittag konnten wir mit Segel und Motor noch unsere Übernachtungsbucht

erreichen. Der nächste Tag war auf Grund meiner Erfahrungen, der strengste Teil der Reise. Die täglichen starken Winde liessen grosse Wellen aus Nordost erwarten. Unser Ziel aber lag in Richtung Nord. Also gingen wir früh genug, damit wir genug Zeit zur Verfügung hatten falls wir kreuzen müssten. So kam es dann auch, die Wellen um die Nordspitze von St Vincent wurden immer grösser, sodass wir uns mit dem Lifebelt sicherten. die Wellen betrugen um die fünf Meter und das Steuern mit dem Kat verlangte von uns die ganzen Steuerkünste. Es passierte auch nicht nur einmal, dass die Wellen den Talschwimmer überfluteten und der Steuermann Nass wurde. So waren wir dann glücklich und froh, dass wir nach einem anstrengenden Segeltag, den Bojenstrop von Freund Johnson in der Bucht vor Soufriere in empfang nehmen durften. Gegen Abend fand sich dann noch zeit für einen Stadt Bummel für die einen und für mich zum Ein- und ausklarieren. Der Mittwoch war dann vorgesehen für eine St Lucia Inseltour per Taxibus. Ich fuhr dann mit dem Schiff alleine in den Hafen von Castries. Am Anker neben einem grossen Luxusliner wartete ich auf die Insulaner, die das "festen Boden unter den Füssen haben" sehr genossen. Am Abend ging es noch weiter zu unserem Nachtlager in die Rodney Bay. Am morgen des letzten Donnerstag hiess es dann Anker frei und Auslaufen Richtung Martinique. Wir wollten wegen des starken Windes eher einen Tag früher in Martinique sein. So segelten wir nicht in unsere Basis sondern mit Starkwind noch etwas Nordwärts.

Nach einem Berg und Talfahrt Segeltag fiel der Anker in ......Am morgen des Freitag hiess es dann retour in die Basis. Nach ruhiger Nacht lichteten wir den Anker , setzten Segel und gingen los. Aber nix war's, die hohen Wellen und der starke Wind liessen kein segeln am Wind zu. Wir wurden immer wieder seitlich so stark versetzt, dass wir ganz eng der Küste entlang Motoren mussten. In der Bucht von St Anna liessen wir dann den Anker nochmals in den Sand rauschen und genossen nochmals das am Anker liegen. Gegen Abend ging's dann ans einlaufen. Es stand nun das betanken, einklarieren, aufräumen, abgeben des Schiffes, ect.... an. Zum Abschluss ging's dann zum Nachtessen in das nahegelegene Restaurant, dort wurde das gute ankommen der Crew und das fast schadenfreie zurückgeben der Superyacht gefeiert. Am Samstag dann die Rückkehr in die kalte Schweiz mit dem Hinweis,                          

 

                                           KARIBIK, WIR KOMMEN WIEDER.

 

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