Es ist wieder soweit und der Alltag hat uns wieder gefangen. Aha, ihr
wüssed da jo gar nid!
Wir waren auf Törn. Mallorca hat gerufen und wir sind gekommen. Wir,
Silvie, Manfred, Stefan, Hansruedi und ich, Felix. Silvie, Stefan und
Manfred sind am Freitag von Basel angereist, Hansruedi und ich am
Samstag mit Swiss. Bereits um Zwölf Uhr kamen wir auf dem Flughafen an
und Toni, unser Taxi Driver, stand schon parat. Wir hatten abgemacht,
dass die, die am Freitag anreisen, das Schiff schon vorab
verproviantieren. So konnten wir bereits am Samstagmittag auslaufen.
Ohne Wind, dh mit Motor, fuhren wir also unserem ersten Ziel
entgegen. Es war die Cala Portals, draussen beim Cap Figuera, im
südwestlichen Teil der Bucht von Palma. In der Regel eine Bucht die
immer im Schwell liegt und die Crew nicht ruhig schlafen läst. Wir aber,
alles erfahrene Seeleute, fanden in der Bucht den Platz, der uns nicht
aus den Kojen rollte. So konnten wir unseren Ankertrunk, das abendliche
Bad, das Abendessen (Salat, Curryreis mit Pouletgeschnetzeltzem und
Früchten) und den Sundowner und.... geniessen und ruhig schlafen.
Der Sonntag brachte uns weiter Sonne und um 30 Grad, aber auch kein
Wind. Nach dem morgendlichen Bad und dem Morgenessen lichteten wir den
Anker und motorten weiter. Unser entscheid, nach Ibiza zu segeln, wurde
weiterhin hinausgeschoben. Der Wind machte uns einen Strich durch die
Rechnung. Unser Lehrling Silvie, machte ihre Aufgaben und navigierte uns
zur Isla da Dragonera. Es kam noch etwas Wind auf und wir setzten noch
für eine Stunde die Segel. Hinter der Isla Pantaleu vor San Telm setzten
wir dann, mit einem perfekten Ankermanöver, den Anker in das türkis
blaue Wasser. Baden und Schnorcheln waren unsere Betätigungen am
dichtbevölkerten Strand. Unser Koch machte sich an die Arbeit. Unser
Nachtessen, Poulet an Senfsauce, Petersilien-Kartoffeln mit Bohnen, war
wiederum eine Köstlichkeit. Nach dem Sundowner, dem nächtlichen Bad, dem
letzten und dem allerletzten, ging unser Abend mit viel Klönschnack zu
ende.
Wir hatten entschieden, nicht nach Ibiza zu segeln. Es wäre ein
Motorentörn geworden, mit immerhin etwa 12 Stunden und das wollten wir
nicht. Leider viel gestern unsere Ankerwinde aus.
Ein Telefon mit Bruno in der Basis verriet uns das Programm für die
nächsten Tage. Wir segelten am Montag zurück nach Palma in die Basis, um
die Ankerwinde reparieren zu lassen. Bruno organisierte uns in der
Zwischenzeit auch noch die Bewilligung für Cabrera. So verbrachten wir
die Montagnacht im Hafen und in der Stadt von Palma.
Der Dienstag erfreute dann unsere Seglerherzen. Mit gutem Wind aus
NO, segelten wir, nach ausgiebigem Morgenessen, mit halbem Wind Richtung
Cabrera. Ein Schlag und wir standen am Nachmittag vor der Cova Brava.
Wie immer bei gutem Wind werden auf solchen Törns natürlich auch immer
wieder die üblichen Manöver, wie Mann über Bord, halsen, beidrehen,
beiliegen etc.. geübt. Gegen 18 Uhr dann nahmen wir Kurs Richtung
Ankerplatz. Inmitten des Naturwunders Cabrera machten wir an der uns
zugeteilten Boje fest. Natürlich lies der Bojendrunk nicht lange auf
sich warten. Auch der Smutje gewöhnte sich langsam an das
Schiffsprotokoll und machte sich nach ausgiebigem Bad hinter die
Herdplatten. Der heutige Abend versprach viel. Die Dämpfe die aus der
Pantry kamen, liessen unsere Gaumenfreuden höher schlagen. Aufgetischt
wurden mallorquinische Bratwürste, Ratatouille und Reis. Zu schlafen in
der Bucht von Cabrera ist immer ein Highlight. An der Boje und gut
geschützt heisst für den Skipper immer ruhig, gut und lang schlafen. So
kam es, das wir am Morgen, nach obligatem Schwumm und ausgiebigem
Frühstück, für unser Vorhaben etwas Verspätung hatten. Unser Ziel hiess
Cala Dor.
Nach dem Wetter abfragen, stellten wir am Mittwoch fest, dass wir der
Schweiz gegenüber etwas bevorzugt waren. Besch... Wetter, Regen und kalt
in der Schweiz. Leichte Brise und strahlender blauer Himmel über
Mallorca. Unter Motor, mit gesetztem Gross und Besan, stand Stefan am
Steuer und führte unsere Floreana aus dem Hafen. Mit 3 Beaufort aus NNO
segelten wir Kurs NNW Richtung Cab Salinas, die Südöstliche Spitze
Mallorcas. Vor dem Cab dann die Wende Richtung O aber mit zunehmendem
Wind. Durch den Wind wurden dann auch die Wellen immer höher und höher.
Für Manfred rief das Erinnerungen hervor. Er hatte schon einmal die
Fische gefüttert. Wir mussten auch feststellen, dass ein Ankommen in der
Cala Dor nur mit Hart am Wind Kurs und gegen die Wellen zu erreichen
war. Wir entschieden uns, zu Gunsten der Crew und des Schiffes, einen
anderen Weg einzuschlagen. Unser neues Ziel hiess sa Rapita. Unsere
Navigatorin Silvie musste einen neuen Kurs bestimmen. Gleichzeitig
entstand unter Deck ein patriotischer Nudelsalat. Nachdem wir dann
wieder hinter der Südküste waren, war's wie Weihnachten. Nur noch kleine
Wellen und trotzdem guten Wind. An der Küste von es Trenc setzten wir
noch mal den Anker, den das Wasser lud zum Bade. Gegen abend war dann
Einlaufen angesagt. Der Hafen von Rapita ist bei diesen
Wetterverhältnissen immer gut ausgelastet. Dabei kommt es immer zu
Drängeleien im und vor dem Hafen. Die Marineros haben das aber im Griff
und erwarten die Böötler immer mit klaren Angaben wo und wie anzulegen
ist. Hansruedi steuerte unsere Floreana in den Hafenplatz, zwischen
Deutschen, Polen, Franzosen und einer Crew vom Radolfzellersee. Der Koch
hatte heute frei. Nach Anbinder und anschliessendem Duschen gings ins
Dorf, an die Promenade. Bei Speis und Trank liessen wir es uns gut
gehen. Nach einem Spaziergang durch die Überbauung am Hafen kamen wir
auf unser Schiff. Nach dem Letzten und Allerletzten gings dann zur
wohlverdienten Ruhe.
Der Donnerstag wurde mit dem Ziel Santa Ponsa ausgestattet. Mit einen
leichten Brise aus Süd, die wir im Hafen spürten, gings nach dem
Morgenessen los. Unser Lehrling übernahm das Ruder und befehligte uns
zur Ausfahrt aus dem Hafen. Alles Klarmachen zum Auslaufen. Strom
abmachen, Gangway einnehmen, einseitig lösen, Mooring vorbereiten,
beidseitig auf die Fender achten. Und los geht's. Hinten los... Moring
ab... Vor dem Hafen dann, klar machen zum Segel setzen. Fahrt in den
Wind, gross hoch und Besan hoch. Dann hart an den Wind Kurs Süd-West.
Genua setzen etc. ...
Mit gutem Wind geht es vorbei an der Südküste. Cala Pi, mit
schlechten Erinnerungen, die Floreana erlitt hier einen grossen Schaden,
Capo Blanco lassen wir Querab. Mit Kurs Nord-Nordwest segeln wir über
die Bucht von Palma. Zwei grosse Kreuzer queren gemächlich unseren Kurs.
An der Küste dann das Cap Figuera der Toro und die Isla Malgrat, lassen
wir Querab. Nach Segel bergen, dann die Einfahrt in die Cala Santa
Ponsa. Hier suchen wir uns ganz hinten einen Platz zum Übernachten. Auf
vier Meter Tiefe wird der Anker gesetzt und eingefahren. Ein klassisches
Manöver, das immer wieder geübt werden muss. Von ihm hängt gutes
Schlafen, Ankerwache oder sogar nächtliches Auslaufen ab. Nach dem
üblichen Ritual mit Baden und Aufräumen folgt die Tagesbesprechung mit
Ankertrunk. Der Koch übernimmt seinen Job mit Insalata Caprese und
Spaghetti Santa Ponsa sowie zum Abschluss Götterspeise Floreana mit
rumgetränkten Birnen und Melonen. Die Crew macht das Schiff klar für die
Übernachtung. Ankerkontrolle, Wetterbeurteilung alles festzurren etc.,
denn besser macht man das bei Tageslicht als Nachts oder am anderen
Morgen auf dem Meeresgrund. Santa Ponsa ist immer eine Reise wert. Die
schönen Sonnenuntergänge sind auf vielen Fotos und Köpfen festgehalten.
Nachdem dann auch heute Nacht die Sterne kontrolliert wurden, war dann
auch auf unserem Schiff Ruhe angesagt.
Nach ausgiebigem Baden und reichhaltigem Frühstück hiess es am
Freitag morgen zum letzten mal "Klar machen zum Auslaufen" und nach
einem Tankstopp verliessen wir die Bucht von Santa Ponsa bei leichter
Brise Richtung ostwärts, Palma entgegen. Zum vierten Mal genossen wird
den Anblick des Leuchtturms von Figuerara und auch dieses Mal steuerte
die Floreana in gebührendem Abstand am Toro-Felsen vorbei. Es folgte ein
allerletzter Badestop hinter der Isletta de sa la Caleta. Nach
Besichtigung des neuen Kreuzers Aida Diva, welche wie ein riesiger
Hotelblock im Hafen lag, setzte Silvie zum letzten Anlegemanöver an.
Bruno erwartete uns bereits am Steg 6, wo ein allerletzter Ankertrunk
mit Tapas serviert wurde. Anschliessend machte sich die Crew landfein
und genoss eine lange Nacht an der Bucht von Palma, bevor die Crew am
Samstag auf getrennten Wegen wieder in den Ernst des Alltags zurückflog.
Allen Crewmitgliedern ein herzliches Dankeschön. Besonders natürlich
unserm Smutje Stefan, der die Crew täglich mit Köstlichkeiten versorgt
hat.
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