TeilnehmerInnen: Felix (Skipper) & Christine
Höhener, Jürg Siegfried, Suzanne Périat, Esther
& Hansruedi Brütsch.
Boot: SY Coral, Länge 15.4 m, Breite 4.9 m, Tiefgang 1.80 m,
Segelfläche
128m², Motor 80 PS, 8 Kojen.
Gespannt steigen wir in Kloten in
die Swiss, welche uns über Miami nach Saint Thomas Cyri bringt.
Die Maschine muss in Kloten aber
zuerst enteist werden, was eine Verspätung zur Folge hat. Deshalb und
durch „kleine Gegenstände“ im Gepäck, verpassen wir in Miami um ein Haar
den Weiterflug nach Saint Thomas. Dank einem Swissmitarbeiter erreichen
wir unsere Maschine dann trotz allem noch.
Mit dem Taxi fahren wir dann zum
Hafen Haven Marina in Charlotte Amalie, wo wir unsere Unterkunft für die
nächsten zwei Wochen beziehen dürfen. In der Coral richten wir uns so
gemütlich wie möglich ein.
Die erste Nacht auf dem Schiff
schlafen wir gut. In der Nacht regnet es stark, aber am Morgen erwartet
uns ein strahlend, blauer Himmel. Nach einem gemütlichen Zmorge gehen
wir auf Einkaufstour. Es braucht ziemlich viel an Lebensmittel,
Getränken und vor allem Trinkwasser. Das gibt einiges zu tun. Aber es
bleibt auch noch Zeit, etwas zu shoppen. Im Hafen selber gibt es auch
viel zu sehen. Nebst riesigen Kreuzfahrtschiffe, die abends langsam zum
Hafen hinausmanövrieren, bewundern wir aber auch tolle Luxusjachten.
Am Samstag 01.02.03 muss
zuerst noch einiges repariert werden am Schiff. Denn es scheint, dass
der Wurm drin ist. Am Nachmittag machen wir den ersten Ausflug mit der
Coral in die Honey Moon Bay, um das erste Mal zu baden. Das Wasser ist
herrlich warm. Durch den Haulover Cut, eine schmale Passage zwischen St.
Thomas und Hassel Island geht es am Abend wieder zurück in den Hafen.
Abends beim Duschen steigt auch noch der Boiler aus.
Am Sonntagmorgen, während
Christine und Jürg mit den Pässen zum Ausklarieren fahren, reparieren
wir noch den Boiler. Mit Hilfe eines Crewmitgliedes der Saphir schaffen
wir auch dies. Um 12 Uhr geht es dann endlich los. Wind hat es nicht
viel, aber unter Segel und mit Hilfe des Motors fahren wir vorbei an
Patricia Cay bis zur Christmas Cove. Es ist dort wunderschön. Ein
einsamer Strand, wo wir schnorcheln und baden können. Wir sehen Rochen,
Seesterne usw. Gallus und Simone bereiten zum Znacht feine Spaghetti zu.
Nach einem Cuba Libre lassen wir uns in den Schlaf schaukeln.
Montag, 03.02.: In aller
Frühe geniessen wir schon ein erfrischendes Bad. Nach einem ausgiebigen
Frühstück geht es so richtig los. Unter Motor passieren wir den Engpass
Current Hole, umfahren die Inseln Great St. James und Little St. James.
Bei den Strugglers setzen wir die Segel und fahren durch den Pillsburry
Sound, zwischen Thatch Cay, Grass Cay Richtung Little Tobago, bevor wir
durch die Middle Passage in Richtung Jost van Dyke fahren. Abends
belegen wir an einer Boje in der Maho Bay von St. John. Wir merken, dass
das Trinkwasser etwas knapp werden könnte, weswegen wir am nächsten Tag
eine Bucht oder einen Hafen anlaufen müssen, um Einkäufe tätigen zu
können. Nach einigen Gitarrenklängen vom Skipper Felix und gemeinsamem
Singen ziehen wir uns zurück in unser „Schlafgemach.“
Dienstag, 04.02.: Nach einer
unruhigen, schaukelnden Nacht lädt uns die Maho Bay nochmals zum Bade
ein. Danach bringt uns eine rassige Fahrt mit böigen Winden Richtung
Jost van Dyke. Bei 25 Knoten Windstärke sind wir mit zwei Schlägen vor
dem Great Harbor von Jost van Dyke. Diese Insel ist so richtig
karibisch. Coole Drinks und leckere Sandwiches im Foxy‘s stillen unseren
nachmittäglichen Hunger und Durst. Im Foxy’s hat es einen netten Shop
mit hübschen Kleidern, Taschen und vielem mehr. Zum Nachtessen meldet
uns Felix bei Patricia (eine Bekannte vom Skipper) im Paradise Club an.
Es gibt Red Snapper, Grouper, Mahi Mahi oder Lobster. Nach dem Essen
gehen wir noch-mals zu Foxy für ein, zwei oder ? Cuba Libre. Wir erleben
einen sehr lustigen Abend. Mit dem Dinghi geht es dann auf mehr oder
weniger direktem Kurs zurück auf die Coral.
Das Segelwetter heute war ideal.
Viel Wind und Wellen, und auch Regenschauer.
Mittwoch, 05.02.:
Wunderbarer Morgen, heiss und ruhig. Frischer Kaffeeduft weckt uns. Nach
dem Zmorgen segeln wir hart am Wind von Great Harbour zu Sandy Spit. Das
ist eine ganz kleine Insel, mit ein paar Palmen und Sträuchern, sehr
romantisch und unbewohnt. Um Sandy Cay machen wir einen Bogen und segeln
an Tortola vorbei zur White Bay von Guana Island. Dort ankern wir, essen
die feinen Tonbrötli, welche nach der letzten Wende von den zu Boden
fliegenden noch übrig sind. Danach schlängeln wir uns durch den Guana
Channel und die Blowing Hole. Rechts ab liegt Beef Island, wo es einen
Flughafen hat. Weiter gehts durch den Blowing Hole zur Marina Cay. Dort
liegen schon viele Boote und es hat uns zu viel Betrieb. Deshalb
entschliessen wir uns, in der Trellis Bay an einer Boje festzumachen.
Mit Blick auf das Inselchen, genannt Esel-Insel, mit dem Last Ressort
lassen wir bei Gesang und Gitarrenklängen den Abend ausklingen.
Donnerstag, 06.02.: Wir
segeln Richtung NO. Scrub Island lassen wir Linkerhand liegen und segeln
um die Dog Islands herum: George Dog und Great Dog. Der Kurs führt uns
der Ostküste von Virgin Gorda entlang. Bei den Baths legen wir eine
Pause ein zum Schnorcheln. Es ist traumhaft schön hier. Von den Baths
gehts durch den Sir Francis Drake Channel zum Little Harbour von Peter
Island. Eine wunderbare Bucht nochmals zum Schnorcheln. Wir können viele
Korallen und bunte Fische sehen. Wir ankern der Wassertiefe wegen sehr
nah am Ufer und binden das Boot zusätzlich mit einer Heckleine am Land
fest.
Freitag, 07.02.: Um sieben
Uhr morgens sind wir bereits schon am Schnorcheln. Herrlich, den Tag so
beginnen zu können. Um 9 Uhr fahren wir nach Road Town Tortola’s
Hauptstadt. Zwei Crew Mitglieder müssen ausklarieren, da sie am
Samstagmorgen in Sopers Hole von Bord gehen. Hier tanken wir wieder
Wasser und Diesel auf und besorgen im nahegelegenen Supermarket
wieder Lebensmittel. Auch zum „Lädele“ bleibt uns noch Zeit. Ein Besuch
bei Pusser’s ist fast Pflicht.
Am frühen Nachmittag setzen wir die
Segel und es geht der Küste Tortolas entlang Richtung Sopers Hole. Mit
Glück erwischen wir eine Boje. Hier können wir sämtliche leeren
Gasflaschen austauschen. Nach dem Shoppen und einem Sundowner an der
Pier geniessen wir einen feinen Znacht in einem hübschen Restaurant.
Samstag, 08.02.: Simone und
Gallus haben am Morgen unser Schiff verlassen. Sie werden die zweite
Woche in einem Hotel verbringen. So segeln wir zu sechst weiter. Von
Sopers Hole aus peilen wir Normen Islands an, wo wir in der Bucht The
Bight halt machten. Schon wieder gilt es eine Reparatur am Genua-Segel
zu tätigen. Danach segeln wir bei gutem Wind weiter zu den Indians. Ein
Muss für Schnorchler. Leider ist das Meer etwas unruhig, doch die
Unterwasserwelt ist sehr schön. Nach einer Stunde segeln wir bei gutem
Wind nach Peter Islands, wo wir in der White Bay vor Anker gehen. Diese
Bucht ist sehr einsam und ruhig. Ein wunderbarer Sonnenuntergang
beglückt uns. Abends kommen dann heftige Windböen auf. Wir hoffen alle,
dass der Anker sicher hält. Mit Gitarrenspiel, Gesang und Spielen geht
ein erlebnisreicher Tag zu Ende.
Sonntag, 09.02.: Wir machen
uns bereit für den nächsten Schlag. Mal sehen, wohin der Wind uns heute
führt. Aus dem Schutz der Insel erreichen wir das offene Wasser und
müssen gegen Wind und Wellen kämpfen. Der geplante Schnorchelgang am
versunkenen Schiff MS Rhone muss gestrichen werden. Wir fahren um Peter
Island herum, durch den Sir Francis Drake Channel nach Cooper Island. In
der Manchioneel Bay belegen wir an einer freien Boje und geniessen im
Strandrestaurant einen Lunch. Hart am Wind segeln wir nach Spanish Town
Harbour von Virgin Gorda. Nach der heiklen Hafeneinfahrt lernen wir beim
Ankommenstrunk in der Plicht unseres Schiffes noch ein Paar aus der
Schweiz kennen, welches vor zwanzig Jahren nach Neederland in Colorado
ausgewandert ist. Felix und Hansruedi versuchen in der nahegelegenen
Werft Ersatzteile für die Rollgenua zu finden.
Am Abend lassen wir uns in
Giorgio’s Table Restaurant verwöhnen. Dieses Restaurant, direkt am
Wasser der Savanna Bay ist wirklich ein Besuch wert.
Montag, 10.02.: Am Morgen
machen wir zuerst eine Inselrundfahrt im offenen Taxi. Viele schöne
Aussichtspunkte mit Blick auf alle Seiten der Insel werden uns
gezeigt.Um 13:30 Uhr laufen wir in nördlicher Richtung aus dem Hafen.
Auf Grund der guten Windverhältnisse schalten wir auf dem Kurs nach
Bitter End im Gorda Sound ein Zusatzschlaufe ein. Wir umrunden Necker
Island. Hansruedi, unser Segelneuling, meistert mit Bravour die grössten
Wellen und starken Böen bis zu 34 Knoten Wind. Suzanne führt genau
Logbuch, da die gefahrenen Meilen ihr Nachweis für den B-Schein sein
werden. Im Gorda Sound können wir an einer Boje festmachen. Mit dem
Dinghi fahren wir zum pompösen Bitter End Jachtclub bewundern das kleine
Hafenareal und geniessen vor der Rückfahrt einen Sundowner. Ein
wunderschöner Tag mit viel Abwechslung und starkem Wind geht zu Ende.
Dienstag, 11.02.: Um 5 Uhr
morgens regnet es zünftig. Auch in der Nacht gibt es immer wieder
Regenschauer. Nach dem Frühstück der obligate Motorencheck, dann alle
Fenster zu und ab geht es in nördlicher Richtung nach Anegada. Wir haben
viel Wind bis zu 30 Knoten. Die Einfahrt nach Anegada ist anspruchsvoll
und sehr schwierig, da die Insel von einem Riff umgeben ist und die
Wassertiefe keinen allzu grossen tiefgang erlaubt. Leider lässt das
Wetter zu wünschen übrig, sodass wir den Rest des Tages an Bord
verbringen und den abendlichen Landgang streichen. Esther findet noch
Zeit, das Sonnendach zu flicken. Nach einer ausgiebigen Ruhe- und
Schlafpause bereiten wir das Abendessen zu. Feine Hackfleischbällchen
von Suzanne. In der Nacht wird es dann ziemlich ungemütlich. Starke
Windböen und Wellen bringen uns um den Schlaf. Felix bleibt an Deck und
hält Ankerwache, bereit, den zweiten Anker zu setzen.
Mittwoch, 12.02.: Am Morgen
hat sich das Wetter wieder beruhigt und die Sonne scheint. So können wir
die am Vortag geplante Inselfahrt an die Nordküste doch noch ausführen.
Das Taxi bringt uns an den Nordstrand, wo wir ein Stück dem Strand
entlang spazieren. Bei der Bamboo Bay, wo wir uns an der Strandbar mit
einem kühlen Bier erfrischen, holt uns der Taxidriver wieder ab. Um die
Mittagszeit lichten wir den anker. Mit halbem Wind segeln wir südwärts,
durch’s Riff von Anegada, durch den Sir Francis Drake Channel, an den
Indians vorbei bis in die Bight’s von Normen Island. Hier belgen wir an
einer Boje, da wir hier übernachten wollen. Am Abend regnet es wieder
einmal. Nach dem Znacht lernt uns Suzanne ein Würfelspiel.
Donnerstag, 13.02.: Suzanne
hat heute Geburtstag! Bain Aufstehen wird schon Happy Birthday gesungen.
Früh morgens schon gehen wir zum Schnorcheln. Es ist eine herrliche
Bucht. Beim Zmorge feiern wir etwas Geburtstag und machen
Lagebesprechung. An Hand der Karte planen wir unsere restlichen
Segeltage. Unser erstes Tagesziel ist Sopers Hole, wo wir ausklarieren.
Nach einem kleinen Lunch segeln wir zur Insel Sandy Cay. Dort überqueren
wir zu Fuss die Insel auf dem angelegten Inselpfad durch den „Urwald.“
Viele tolle Fotosujets können wir von diesem idyllischen Ort knipsen.
Auch Sandflöhe und kleine Mücken, die die Beine von Christine
heimsuchen, erinnern noch einige Tage an diesen Ausflug. Nach einem
erfrischenden Bad im türkisblauen Wasser segeln wir vor dem Wind zur
Caneel Bay. Mit dem Dinghi geht’s auf die Suche nach Schildkröten. Nach
erfolgloser Suche genehmigen wir uns in der noblen Hotelbar ein kühles,
karibisches Bier. Als wir an Bord kommen, empfangen uns Suzanne und Jürg
mit einem feinen Geburtstagsapéro.
Freitag, 14.02.: Der Törn
neigt sich langsam dem Ende zu. Nach dem Frühstück machen wir uns auf in
die Cruz Bay von St. John. Hier wollen wir einklarieren, denn jetzt sind
wir wieder in den US Virgin Islands. Danach fahren wir nochmals zur
Christmas Cove und nach einer Pause setzen wir die Segel und nehmen Kurs
auf Richtung Capella Islands. In der Honey Moon Bay heisst es zum
letzten Mal baden und das schöne warme Wasser geniessen. Ich versuche
nochmals mein Glück mit der Angelrute und einem Stück Salami daran. Um
17:07 Uhr beisst dann unser erster und einziger Fisch an. Leider ist er
zu klein um für uns sechs ein Abendessen zu sein. Am Abend laufen wir
dann in den Hafen von Charlotte Amalie ein.
Samstag, 15.02.: Die Coral
wird aufgetankt, Wasser wird wieder aufgefüllt und gereinigt. Die Wäsche
muss auch noch in die Wäscherei. Die Taschen werden wieder gepackt und
alles vorbereitet für die Heimreise. Jürg fliegt schon heute zurück.
Zusammen fahren wir mit dem Taxi in die Stadt. Hier können wir uns noch
in den Shops verweilen und die restlichen Ferienandenken einkaufen. Am
letzten Abend gehen wir nochmals aus, um den schönen Törn genüsslich
ausklingen zu lassen. Für uns, Esther und Hansruedi, ist es eine ganz
neue, aber schöne Erfahrung gewesen.
Ganz herzlichen Dank an alle. Es war eine tolle Crew.
Esther Brütsch |