Grenadines 15.Dezember 2001 - 5.Januar 2002

Crew:

Felix Höhener, Skipper 
Christine Höhener 
Gerda Baur
Heinz Baur 
Susanne Périat 
Yvonne Ambühl 
Reto Ambühl
 
  
Boot:

1. Woche: Dynamic 47, Länge 15 m, Breite 4.40 m, Segelfläche 100 m², sehr gut ausgerüstet 
2. & 3. Woche: Dufour 45, Länge 14 m, Kleines Cockpit für 8 Personen 
  
Törnroute: 1. Woche: Martinique 
2. & 3. Woche: Martinique - St. Lucia - St. Vincent - Grenadines - Union Island - Martinique
 

Allgemeiner Beschrieb

Geographisches: Der Name der Antillen oder die "Westindies", wie sie auch noch genannt werden, erinnert an den Glauben, dass Christof Kolumbus damals nach Indien segeln wollte und durch einen Navigationsfehler hier in der Karibik strandete. Der Name Karibik hat seinen Ursprung im Namen der damaligen Inselbewohner, den "Kariben-Indianern". Diese Indianer bewohnten die Inseln zwischen dem Nordamerikanischen und Südamerikanischen Festland. Diese Inselgruppe wird in die Grossen Antillen und die Kleinen Antillen eingeteilt. Der südlichste Teil sind die Winwards. Diese umfassen das Gebiet von Martinique bis Grenada. Politisch herrscht hier ein Wirrwarr. Martinique gehört zu Frankreich und ist dem zu Folge französisch sprechend und hat den Euro als Zahlungsmittel. St. Lucia, St. Vincent und Grenada sind selbständige Staaten mit englischer und kreolischer Sprache. Ihr Zahlungsmittel sind die EC-Dollars (Easy-Dollars). Da die Karibik im Passatgürtel liegt, bestimmt dieser das Klima. Die Tagestemperaturen liegen immer um die 27 Grad. In den Wintermonaten herrscht eher trockene Witterung. Wir jedoch genossen auch regnerisches Wetter.

 

Törnbeschrieb:
Samstag: Mit dem Zug nach Basel, mit der Air France über Paris nach Martinique. So beginnt unsere Reise in die Karibik. Nachts um 9.00 Uhr kommen wir auf dem Flughafen Lamentin an. Ein Taxi bringt uns nach Trois Ilets, wo Markus und Rolf auf der Dynamic Yacht "Saphir" auf uns warten. Nach einem Begrüssungstrunk im nahen Restaurant sinken wir müde in die Koje.

 

Sonntag: Wegen des schlechten Wetters bleiben wir im Hafen. Wir besichtigen das Dörfchen und die Hafenanlage. 

 

Montag: Markus muss einige Reparaturen am Schiff vornehmen. Reparaturen, die noch von der Atlantiküberquerung her fällig sind. Mit der Fähre geht's für uns nach Fort de France zum Einkaufen und Bummeln.

 

Dienstag: Jetzt geht's richtig los. Unser erster Segelschlag führt uns in die Grande Anse d'Arlet. Das kleine Dörfchen wird besichtigt. Am Abend gibt's dann noch einen Schlummertrunk bei Gaby, einer Deutschen aus der Pfalz, die hier ein kleines Restaurant führt. Es heisst, man esse den besten Fisch bei ihr. 

 

Mittwoch: Trotz des unbestimmten Wetters müssen wir weiter. Unser Ziel: Le Anse St. Anne. Während der Fahrt erleben wir ein Gewitter mit Sturmböen bis 7 Beaufort.  Unser Steuermann Rolf hat keine ruhige Minute. Das Gross klemmt auch noch. Markus und Felix müssen bei starkem Wellengang das Problem am Mast lösen. Abends gibt es wie gewohnt ein feines Nachtessen von Smutje Heinz. Zum Abschluss des Tages wird noch etwas musiziert.

 

Donnerstag: Nach dem morgendlichen Bad und dem süssen Nichtstun laufen wir durch die lange Einfahrt (ca. 2 Meilen ins Land hinein) in den grossen Naturhafen Le Marin ein. Hier liegen etwa 1000 Schiffe vor Anker und an Stegen, das Mekka der Charterer. Das Nachtessen geniessen wir im Hafenrestaurant.

 

Freitag: Unser letzter Tag an Bord der Saphir. Unsere Aktivitäten beschränken sich auf Ortserkundung, Lädele, Packen und ab 18.00 Uhr unser Charterschiff, eine Dufour 45, beziehen. Abends beschliessen wir die vergangene Woche mit einem gemeinsamen Nachtessen und einem Abschiedstrunk mit Markus, Rolf und Fredy, dem neuen Saphir-Crew-Mitglied, dessen Gepäck leider irgendwo hängengeblieben ist. 

 

Samstag: Das übliche Prozedere bei einem Chartertörn-Beginn bestimmt den samstäglichen Tagesablauf: Schiffsübernahme, Briefing, einkaufen, verstauen der Ware. Am Nachmittag erleben wir noch eine mehrfache, typische martiniquinische Hochzeit in der nahen Dorfkirche mit. Abends heisst es warten auf den Rest unserer Crew, die leider erst um 22.00 Uhr mit dem Flugzeug ankommen. Müde und voller Erwartungen treffen Susanne, Yvonne und Rolf müde im Hafen ein. Nach einem Begrüssungstrunk und dem Kojenbezug geht's ab ins Bett.

 

Sonntag: In aller Frühe legt ein Fischkutter gegenüber unseres Steges an. Lärm der Leute und die laut rasselnde Kühlung weckt uns schon früh. Nach dem Frühstück wird die Crew ins Bordleben und -aufgaben eingeführt. Damit wir so schnell als möglich auslaufen können, geht's kurz nach offizieller Büroöffnung zum Customer zum Ausklarieren. Unser Ziel ist nämlich St. Lucia. Die letzten Aufgaben, Wasser auffüllen und die Schweizer Fahne hissen, sind schnell gemacht. Dann geht's los. Die Hafenausfahrt mit ihren vielen Untiefen ist sehr gut betont. Ausserhalb des Schutzes der Insel empfängt uns eine steife Brise, die uns mit 20 Knoten in die Rodney Bay hinein bläst. Um 16.15 Uhr setzen wir in dieser Bucht vor dem Palmenstrand des St. Lucien Hotels den Anker. Abends verwöhnt uns Heinz mit Spaghetti, Salat und zum Dessert einen frischen Fruchtsalat. Ein wunderschöner Segeltag geht zu Ende.

 

Montag: Nach dem Morgenessen Anker lichten und Segel setzen. Ohne Motor segeln wir aus der Bucht. Mit 3 Beaufort aus SW segeln wir der Küste St. Lucias entlang. Ein gemütlicher Segeltag geht um 16.15 Uhr mit Anker setzen in Soufrier, am Fusse der bekannten Pytons, zu Ende. Während die Crew einen Spaziergang im Dörfchen macht, kocht Smutje Heinz unser Weihnachtsmenu: Hörnlisalat mit Gemüse, Pouletschenkel und zum Dessert selbstgemachte Weihnachtsguetzli aus der Baslerküche. Auf Einladung von der Besatzung unseres Nachbarschiffes, der uns bekannten Saphir unter Skipper Markus, trinken wir noch ein Glas Wein und beschliessen so unseren Weihnachtsabend in der Karibik. Doch schlafen können wir kaum. Aus dem Dorf tönt in voller Lautstärke Rockmusik über die Bucht. Erst morgens um sechs kehrt Stille ein.

 

Dienstag: Schon frühzeitig wird das Tau an Land gelöst und um 08.30 Uhr verlassen wir die Bucht bei Soufrier, wo anscheinend die ganze Nacht eine Christmas-Party gefeiert wurde. Ausserhalb der Bucht gibt's einen Badehalt. Wir setzen die Segel und bei gutem Wind überholen wir mit unserer "Ti Goyave", mit der jedes Jahr Regatten gewonnen werden, alle vor uns ausgelaufenen Boote. Wir waren also nicht die einzigen, die die Bucht bei Soufrier schon beizeiten verliessen. Nach sieben Stunden unter Segel legen wir um 15.00 Uhr in Walilabu auf St. Vincent an. Schon weit draussen werden wir von den Boatboys empfangen. Diese versuchen die Gastboote für ein Trinkgeld bis in die Bucht zu begleiten und dort ihre Hilfe beim Festbinden anzubieten. Kaum liegen wir fest legen diese Boatleute ihre Erzeugnisse, Früchte, selbstgemachten Schmuck, T-Shirts etc. auf unserem Schiff aus und versuchen uns irgend etwas zu verkaufen. Hier besteht die Möglichkeit zum Einklarieren. Im nahen Restaurant warten wir auf den Customer, um dort die Formalitäten zu erledigen. Das Nachtessen wie gewohnt vorzüglich: Rösti, Rüeblisalat und zum Dessert frischen Fruchtsalat. Bis spät in die Nacht verbringt die Crew die Zeit beim Karten spielen.
 

 

Mittwoch: Kurz vor zehn Uhr verlassen wir Walilabu. Bei gutem Wind setzen wir die Segel und erleben wieder einen herrlichen Segeltag. Auch das Anglerglück ist uns hold. In kürzester Zeit fangen wir 3 Fische. Es sind Baracudas, die wir der Unsicherheit wegen (Ciguatera-Krankheit) wieder frei lassen. Unser Ziel, die Salt Whistley Bay erreichen wir um 16.30 Uhr. Obwohl in der bucht bereits schon viele Schiffe vor Anker liegen, sind wir froh, nach 40 Seemeilen den Anker setzen zu können. Ein Apéro mit Gitarre und Gesang lässt uns die Gemeinsamkeit spüren. Zum Nachtessen gibt's Hörnliauflauf und Bohnensalat. Natürlich fehlt der Dessert nicht: Fruchtsalat. Mit Uno und jokern vergeht der Abend wie im Flug. 

 

Donnerstag: Nach dem Frühstück fahren wir mit dem Dinghi an Land. Unser Spaziergang auf Mayero führt uns ins kleine Dorf auf dem Hügel. Auf dem höchsten Punkt der Insel haben wir eine herrliche Rundsicht. Wir können bereits unser nächstes Ziel sehen: Die Keys. In einem Restaurant kehren wir ein und kaufen im kleinen Laden nebenan noch ein paar Sachen. Nach der Rückkehr in der Bucht schwimmen Christine, Susanne, Yvonne und Rolf zum Schiff. Dann geht's Richtung Horse Shoe Reef. Die Einfahrt ist nicht ganz unproblematisch. Man fährt einen Kompasskurs nach zwei Richtbaken. Links und rechts der Einfahrt befinden sich Riffs und Sandbänke. Auch das Wetter scheint es nicht gut zu meinen. Es beginnt zu regnen und die Einfahrtshilfen, die Richtbaken sind nicht mehr zu sehen. Wir tasten uns mit Hilfe des Tiefenmessers in die Bucht. Ohne Probleme können wir dann bei aufgeklärtem Wetter unseren Anker setzen. Es ist schon beeindruckend: Draussen donnern die Wellen aufs Riff und dahinter kann man ruhig liegen. Nach einem kleinen Imbiss geniessen wir die Einmaligkeit dieser Bucht. Ganz unterschiedlich wird diese Zeit verbracht, und zwar mit schlafen, lesen und für die B-Schein-Anwärter heisst es Logbuch führen. Am Abend machen wir Gebrauch vom Angebot der Einheimischen: Lobster vom Grill. Er wird genau auf die Zeit fertig gegrillt aufs Schiff gebracht. Für jene, die keine Lobster-Fans sind, gibt es eine kalte Platte. Zum Dessert, wie kann es anders sein, Fruchtsalat mit Vanillecrème. Auch dieser Abend wird mit Spielen verbracht.

 

Freitag: Trotz Bewölkung versuchen die ersten einen Schnorchelgang. Nachher verlegen wir unser Schiff. Wir setzen den Anker näher beim Riff. Von dort geht's dann ein zweites Mal zum Schnorcheln. Bei Sonnenschein zeigt sich das Reef und seine Fische in den schönsten Farben. Wir können zum Abschluss einen Baracuda, bestimmt 1.5 m lang, beobachten. Als Einzelgänger sind diese Fische nicht zu unterschätzen. Er wirkt beinahe furchteinflössend. Wir kommen ihm nicht zu nahe. Tatsächlich kann Felix beobachten, wie dieser Baracuda auf Christines Flossen zu schwimmt, sich aber kurz davor abwendet und davon saust. Leider hat es auf Grund des seit Tagen herrschenden Windes (beste Segelbedingungen) hoher Wellengang. Auch eine starke Strömung macht einem das Schnorcheln schwer. Deshalb kehren wir schon nach einer halben Stunde wieder zurück aufs Schiff. Da wir am nächsten Tag wieder gross einkaufen möchten, beschliessen wir noch heute den Anker zu lichten und einen Teil unserer Wegstrecke zurückzulegen. Wir fahren unter Motor bis zur Saline Bay der Insel Mayero und verbringen dort die nächste Nacht. Nach einem kleinen Musikständchen mit Trompete und Gitarre, den Abendessen mit zwei Sorten Spaghetti und Salat geht ein vielseitiger Tag zu Ende.

 

Samstag: Schon bald nach dem Frühstück geht's auf die kurze Überfahrt nach Clifton auf Union Island. In der Riffeinfahrt holt uns ein Boatboy ab. Wir füllen unsere Wassertanks. Der Boatboy bietet uns noch Diesel an, was wir dankend ablehnen, da unsere Tanks noch fast voll sind. Nach einigem Hin und Her willigen wir ein und kaufen von ihm 10 Gallonen Diesel. Da wir die Batterien noch laden müssen, lassen wir den Motor laufen. Nach kurzer Zeit bemerken wir, dass der Motor keine Leistung mehr bringt. Der Gedanke an Wasser im Dieseltank kommt sehr schnell, da ja im Küstenhandbuch darauf hingewiesen wird. Während die einen zum Einkaufen gingen versuchte Felix auf der Strasse Hilfe zu bekommen. Im Touristenbüro trifft Felix auf den Inselpfarrer. Dieser rät, die Polizei zu informieren, da solche Vorkommnisse schlecht für die Insel seien, da sie ja auf die Touristen angewiesen sind. Mit Hilfe dieses Pfarrers und der Hartnäckigkeit von Susanne, unserer Juristin an Bord, konnte der Täter gefunden werden. Ein ausgewiesenes mechanisches Unternehmen auf der Insel wurde zur Behebung des Schadens beauftragt. Der Tank wurde ausgepumpt, gereinigt, entlüftet etc. Unser Dieselverkäufer musste uns den an ihn bezahlten Betrag für die 10 Gallonen zurückgeben. Zusätzlich musste er die Mechaniker, deren Arbeit und noch neuen, sauberen Diesel bezahlen. Für uns ging ein halber Tag verloren. Nach all der Aufregung durften wir noch die neue Kirche und das Jugendzentrum des Pfarrers Andrew, der uns eine grosse Hilfe war, besichtigen. Als dank für seinen Einsatz luden wir Andrew zum gemeinsamen Nachtessen bei Lambi ein. Morgens um zwei stellt der Skipper fest, dass unser jüngstes Crew-Mitglied noch fehlt! Wo war sie wohl so lange? Ihr Geheimnis!

 

Sonntag: Die Nacht war sehr unruhig. Starker Schwell kam über das Riff und platschte an Schiff und Steg. Frühzeitig wird noch frische Ware eingekauft, damit wir weiter fahren können. Der kurze Trip führt uns nach Palm Island. Die meisten schwimmen an Land, gehen durch die Hotelanlage spazieren. Felix macht eine kurze Island-Tour. Beim Gespräch mit einem Inselarbeiter, stellt sich heraus, dass die Besitzerin eines der drei einzigen Häuser dieser Insel auch vom Land mit der gleichen Flagge kommt wie wir. Ihr Name sei Ursula. Könnte es vielleicht Ursula Andress sein? Zurück auf dem Boot geht's weiter. Wir müssen diverse Riffs und Inseln umschiffen. Wir segeln hart am Wind und unsere Meilensammler Yvonne und Reto kommen voll auf ihre Rechnung und können sich als Rudergänger betätigen. Inseln mit den wohlklingenden Namen wie Carriacou, Petit Martinique, Petit St. Vincent lasen wir querab. Unsere Manöver klappen fast mustergültig. Auf neuem Kurs merken wir bald, dass eine Wende nötig ist, um das Worlds End Reef backbord lassen zu können. Nach drei Stunden schönem Segeln und harter Navigationsarbeit haben wir die Inseln und Riffs von Mayero und den Tobago Cays hinter uns. Alle ruhen aus bis auf Christine, die den Kurs überwacht, bis wir die Insel Canuan umrunden wollen. Mit ca. 25 Seemeilen auf dem Buckel und einem wiederum wunderschönen Segeltag setzen wir um 16.00 Uhr den Anker in der Carleston Bay von Canuan. Das vorzügliche Alt-Jahr-Dinner Kabissalat mit Speckwürfeli, Älplermagronen und Karibischem Fruchtsalat rundet den schönen Tag ab. Heute wird früh zu Bett gegangen, damit der Sylvester gebührend gefeiert werden kann.

 

Montag: Schon der Blick aus der Bucht sagt uns, dass heute kein gemütlicher Segeltag vor uns liegt. Unser Ziel ist Bequia, Admirality Bay. Wir setzen die Segel mit 1 Reff. Doch der Wind gibt später ab und wir können das Reff wieder lösen. Es ist aber sehr unruhig. Die Wellen von querab sind sicher ca. 3-4 m hoch. Reto übt sich als Steuermann. Wir fahren 60º am Wind. Der Kurs ist aber mit starker Schräglage und hohem Wellengang alles andere als gemütlich. So fallen wir wieder etwas ab. Nach ca. 25 Seemeilen machen wir in der überfüllten Admirality Bay von Bequia fest. Neben 5 Kreuzfahrtschiffen wollen hier hunderte von Seglern den Sylvester verbringen. Wir werden mit der Crew der Saphir im Ginger Bred Hotel bei einem feinen Nachtessen das alte Jahr ausklingen lassen. Nach Mitternacht wünscht uns jeder, dem wir begegnen "A Happy New Year". Hier zeigt sich die Offenheit und Fröhlichkeit des Karibischen Volkes. Auch diese Nacht lässt uns nicht ruhig schlafen. In der nahen Disco wird bis in die frühen Morgenstunden laute Musik gespielt. Aber was soll's! Auch die letzten Crew-Mitglieder kommen erst im Morgengrauen aufs Schiff. 

 

Dienstag: Neujahr! Infolge des Wetters gibt's eine Routenänderung: Eigentlich stand Mustique auf dem Programm. Der starke Wellengang direkt in die Bucht von Mustique liesse ein ruhiges vor Anker liegen nicht zu. Auch müssten wir dann bei der Rückfahrt aufkreuzen, was zu einer langen Überfahrt führen würde. Wir beschliessen Richtung Martinique zu segeln. Unser Ziel ist Young Island von St. Vincent. Mit gesetzten Segeln geht's bei 20-22 Knoten Wind mit 8.5 Knoten Fahrt durchs Wasser. Da wir so gute Fahrt machen, beschliessen wir bis zur Cumberland Bay auf der Westseite von St. Vincent zu segeln. Dies ist eine kleine, aber ruhige Bucht. Hier wird die Armut von St. Vincent so richtig sichtbar. Nur ein paar kleine Hütten, sonst nichts. Zum Nachtessen gibt's Spaghetti und Bohnensalat, und zum Dessert natürlich Fruchtsalat.

 

Mittwoch: Unser heutiges Ziel ist die Marigot Bay von St. Lucia. Dort können wir dann gleichzeitig ein- und ausklarieren. Da die Überfahrt ca. 45 Seemeilen beträgt rechnen wir bei 5 Knoten Fahrt um die 9 Stunden Segelzeit. Also müssen wir um 8.00 Uhr den Anker lichten, um noch bei Tageslicht unser Ziel zu erreichen. Im Lee von St. Vincent segeln bei leichtem Wind. Sobald wir aus dem Schutz der Insel kommen geht die Fahrt bei 15-20 Knoten Wind zügiger voran. Leider lässt heute das karibische Wetter etwas zu wünschen übrig. Es gibt immer wieder kleine Regenschauer. Dafür krönt das Anglerglück den Tag. Während des Segelns kann Heinz einen tollen Thunfisch an Bord ziehen. Unser Nachtessen ist gesichert. Nach einem stürmischen und etwas regnerischen Tags fällt um 16.45 Uhr in der Marigot Bay der Anker. Nach dem obligatorischen Baden und dem Logbuchnachtrag wird von Smutje Heinz ein vorzügliches Nachtessen serviert: Thunfisch mit Carlic-Sauce, Kartoffeln und Russischem Salat. Zum Dessert gibt's Kaffee und Basler Leckerli.

 

Donnerstag: Nach dem Morgenessen muss einklariert werden. Da wir noch eine Nacht in dieser ruhigen und schönen Bucht bleiben ist ein Insel Trip angesagt. Mit einem Taxi, der uns am Nachmittag wieder zurückbringt, fahren wir zur Inselhauptstadt Castrice. Kreuzfahrtschiffe überragen die Bauten des Hafenstädtchens. Wir spazieren durch die Gasen, lädelen, bummeln und beobachten im Marktgebiet das Karibische Leben. Den Ausklang des Tages bestimmen Happy Hour, Nachtessen und ein Drink an Land. 

 

Freitag: Unser letzter Segeltag beginnt. Nach dem Ausklarieren heisst es um 09.015 Uhr Anker lichten und weiter Richtung Martinique. Wir segeln der Ostküste St. Lucias entlang. Bei 3 Meter hohen Wellen geht's mit einem 70º Kurs dem Ziel entgegen. Zwei Wendemanöver müssen gemacht werden, damit wir zu unserem Ziel gelangen. Die Baie St. Anne wird unser letztes gemeinsames Nachtquartier. Mit 35 Seemeilen legten wir auch heute wieder ein schönes Etmal in 6 Stunden zurück. Hier wird noch alles aufgetischt, was der Kühlschrank noch zu bieten hat. Ein Dank geht hier an unseren Smutje, der uns auch bei hohem Wellengang nie hungern liess und uns mit kulinarischen Genüssen verwöhnte.

 

Samstag: Nach dem morgendlichen Bad, zum letzten Mal im wunderschönen klaren karibischem Meer und vor dem weltbekannten Diamant, heisst es Anker lichten. Wir fahren zurück in den Hafen Le Marin. Bei der Einfahrt beginnt es zu regnen. Es scheint als ob der Himmel weinen würde, da unser toller Ferientörn zu Ende geht. Im Hafen könne wir sofort an der Tankstelle belegen, um unseren Tank zu füllen. Gut sind wir so früh dran, denn wir sind die letzten, die noch Diesel erhalten. Nach uns kann kein Diesel mehr gebunkert werden, Tanks sind leer. Dann geht's wieder zum Steg der VPM. Sofort nach Ankunft müssen wir noch einklarieren. Da noch nicht so viele Schiffe zurück sind, können wir auch noch unser Schiff abgeben, denn abends geht es für Reto, Yvonne und Susanne wieder in die Schweiz zurück. Heinz, Gerda, Christine und Felix bleiben noch bis Sonntagabend. Wir vier mieten ein Auto und erkunden noch ein bisschen die Insel. Wir fahren über den Süden der Ostküste entlang nach Norden. Dabei besuchen wir ein Museum einer Rumbrennerei. Nebst Bananen und Tourismus ist das Anpflanzen von Zuckerrohr zur Rumgewinnung ein Hauptprodukt der Insel. Der Rundblick vom höchsten Berg der Insel, dem Mount Pele; ist fantastisch. Abends geht's dann auch für uns zurück in die kalte Schweiz. 

 

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